Das fachärztliche Gebiet der psychosomatischen Medizin vereint in der Betrachtung des Patienten seelische (psychische) und körperliche (somatische) Blickwinkel. Meine ärztliche Tätigkeit stellt den Zusammenhang her. Gemeinsam enträtsele ich mit dem Patienten unverstandene Körpersignale. Dadurch erkenne ich anhand der Körpersprache das im Körpersymptom verschlüsselte Gefühl, das oft psychosomatische Symptome auslöst.

Als psychosomatische Fachärztin sehe ich ihre Beschwerden von der psychischen, körperlichen und psychosozialen Seite. Die Psychosomatik betrachtet die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche, psychosomatisch und somatopsychisch. Denn es gibt keine Psyche ohne Körper und auch keine körperlichen Reaktionen, die nicht psychische Prozesse auslösen. Schämen Sie sich nicht wenn es keine organsomatische Erklärung gibt. Entgegen der landläufigen Meinung wird die Psychosomatik nicht dann in Anspruch genommen, wenn man nichts findet. Denn die Körperreaktion ist der Befund, den es zu beachten und zu behandeln gilt.

Denn seelische Erregungsabläufe nehmen Einfluss auf körperliche Funktionen. Daher setzt das, was sich auf der Gefühlsebene abspielt, körperliche Prozesse in Gang, positiv wie negativ. Herzklopfen aus Freude nehmen wir gerne in Kauf, aber Bluthochdruck aufgrund der Belastung durch Stress oder verdrängte Ängste bedarf der Behandlung.


Wann kommt eine psychosomatische Behandlung in Frage?

Als psychosomatische Fachärztin behandle ich Ihre Beschwerden von der psychischen Seite. Dazu gehören auch negative Auswirkungen oder Verschlechterungen eines Krankheitszustands, ausgelöst durch krankhafte Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen. Möglicherweise stößt der Hausarzt bei der Ermittlung der Ursachen für ein körperliches Problem in manchen Fällen an seine Grenzen. Deshalb überweist er Sie eventuell an einen Psychosomatiker.

Zudem besitzt  die Psychomatische Medizin eine vorbeugende Wirkung und hilft Ihnen, Verfestigungen (Chronifizierungen) zu vermeiden. Sie bietet die Möglichkeit, geistig-seelische Fähigkeiten zu rehabilitieren und besser mit psychosomatischen Behinderungen umzugehen.


Wie funktioniert die psychosomatische Behandlung?

Als Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bin ich sowohl Arzt, als auch Psychotherapeut. Mein Leitfaden um Ihnen zu helfen ist das „bio-psycho-soziale“-Verständnis ihrer Situation. Gemeinsam suchen wir im diagnostischen Gespräch nach familiären und sozialen Gründen für die psychischen Auslöser Ihrer körperlichen Beschwerden. Während unserer Sitzungen lernen Sie die Zusammenhänge zwischen Erleben, Verhalten, Körper und Krankheit zu verstehen.

Aufgrund unserer Gespräche bin ich in der Lage herauszufinden, welche Behandlungsmethode für Sie die Richtige ist. Eventuell ist das eine Psychotherapie. Diese kann, muss aber nicht von der Einnahme von Medikamenten begleitet sein. Denn als Ärztin ist es mir möglich, dies zu beurteilen. Außerdem kümmere ich mich um Ihre Beratung durch einen Spezialisten, wenn diese erforderlich ist. Vor allem liegt der große Vorteil einer psychosomatischen Behandlung in der umfassenden Diagnostik und dem breiten Handlungsspielraum.


Was sind die Grundlagen der Psychosomatischen Medizin?

Biologische Grundlagen

  • Genetik und Epigenetik
  • Neurobiologie
  • Psychoneuroendokrinologie
  • Psychoneuroimmunologie

Psychologische Grundlagen

  • Psychoanalyse
  • Systemische Theorie
  • Lerntheorien
  • Bindungstheorie
  • Mentalisierungsbasierte Theorie
  • Psychoedukation
  • Entwicklungspsychologie
  • Transgenerationale Psychologie wie transgenerationale Übernahme von beispielsweise Kriegstraumata
  • Resilienzforschung
  • Körperbild und Körperausdruck

Welche psychosomatischen und somatopsychischen Erkrankungen werden behandelt?

  • Depression und Angst
  • Anpassungsstörungen bei körperlichen Erkrankungen
  • Essstörungen wie Magersucht, Bulimie, Adipositas und Orthorexie
  • Konversionsstörungen wie psychogene Seh-, Hör-, Ganzstörungen und psychogene Lähmungen
  • Funktionelle Störungen wie Schwindel, Schmerz, Tinnitus, Schlafstörungen, Herzneurosen u.a.
  • Schmerzstörungen: Kopf-, Nacken- Rückenschmerzen
  • Asthma bronchiale, Magen-Darmerkrankungen, endokrine Störungen
  • Stresskrankheiten: Burnout, Kreislaufbeschwerden, Bluthochdruck
  • neurotisches Leistungsversagen, Leistungshemmung und Lernblockaden
  • Posttraumatische Belastungsstörungen
  • Psychosomatosen in der Orthopädie, Augenheilkunde, Frauenheilkunde, Urologie, Neurologie, Dermatologie, Zahnheilkunde, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Altersmedizin
  • Psychosomatische Hilfen vor und nach Organtransplantationen